5.1 Sozial verantwortliches Reisen

Studiosus fühlt sich einem nachhaltigen und zukunftsfähigen Tourismus verpflichtet, damit seine Gäste auch morgen noch willkommen sind. Im Unternehmensleitbild heißt es: "Insbesondere liegt in unserer Verantwortung als Reiseveranstalter, unseren Kunden das Kennen- und Verstehenlernen fremder Länder und Kulturen in einer - aus sozial verantwortlicher und ökologischer Sicht - zukunftsfähigen, d. h. nachhaltigen Form zu ermöglichen."

Sozialverträglichkeit der Reisen

Studiosus plant seine Reisen sozial verantwortlich. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Integration von Besuchen entsprechender Umwelt , Sozial- oder Kulturprojekte sowie organisierten Begegnungen im Rahmen der Reiseprogramme. Solche Begegnungen sollen zum Erhalt und der Stärkung einer Region beitragen, zugleich die Kommunikation und den Austausch zwischen den Gästen und Einheimischen fördern. Wenn sinnvoll werden auch Abendessen außerhalb des Hotels organisiert, um Begegnungen mit den Menschen vor Ort zu ermöglichen und die lokale Küche kennenzulernen.
Es findet keine Zusammenarbeit mit Hotels und Leistungspartnern statt, die die Ausbeutung von Kindern generell und in der Prostitution dulden. Alle Verträge mit Leistungspartnern enthalten eine diesbezügliche Klausel.

Studiosus verzichtet auf Reisen, Ausflüge und Expeditionen zu abgeschlossenen, von der westlichen Zivilisation kaum berührten ethnischen Gruppen. Es sei denn, negative Einflüsse und Auswirkungen sind auszuschließen. Das Auftreten mehrerer Studiosus-Gruppen zur gleichen Zeit am selben Ort soll vermieden werden. Zugleich erhalten Reiseleiter Empfehlungen für die angemessene Gestaltung eines Besuchs.

Bei der Programmplanung wird die Bewertung der Reisen durch Kunden und Reiseleiter hinsichtlich ihrer Sozialverträglichkeit berücksichtigt. Einen Schwerpunkt bildet die sensible und rücksichtsvolle Begegnung mit fremden Kulturen. Seit Jahren liegt die Zufriedenheit der Kunden mit der Sozialverträglichkeit des Reiseverlaufs bei über 98 %. Die Reiseleiter beurteilen die Aussage "Studiosus betreibt eine sozial verantwortliche Programmplanung" 2018 mit 7,3 auf einer Werteskala von 1 ("trifft gar nicht zu") bis 10 ("trifft voll zu"). Die Auswertung der Reiseleiter-Befragung 2019 liegt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts noch nicht vor. Die Werte für 2019 werden im nächsten Bericht veröffentlicht.

Während ihrer gesamten Ausbildung lernen Studiosus-Reiseleiter, wie Reisen möglichst sozial verantwortlich geführt werden bzw. den Gästen eine andere Kultur noch intensiver vermittelt werden kann. Als Vermittler zwischen den Kulturen sind es die Reiseleiter, die vor Ort den Respekt für Sitten und Bräuche vermitteln. Die Zufriedenheit der Kunden mit der Sensibilität der Reiseleiter für Land und Leute liegt seit Jahren ebenfalls bei über 98 %.

Foren der Bereisten

Seit 1998 veranstaltet Studiosus sogenannte "Foren der Bereisten" in Orten bzw. Regionen, die entweder touristisch bereits stark erschlossen sind oder erst am Anfang der touristischen Entwicklung stehen. Im gemeinsamen Gespräch mit den Bewohnern vor Ort sollen Möglichkeiten zur Verbesserung der touristischen Situation und zur Gestaltung eines nachhaltigen Tourismus gefunden werden. Der Dialog mit den Menschen in den Zielgebieten hilft Studiosus, seine Vorstellung eines sozial verantwortlichen und umweltschonenden Tourismus zu verwirklichen und dabei die Interessen und Rechte "der gastgebenden Bevölkerung" zu wahren.

Zu den Foren lädt Studiosus alle relevanten Stakeholder ein. Je nach Thema können dies zum Beispiel Hoteliers, Vertreter von Tourismus- und Naturschutzbehörden, Gemeindevertreter, Geistliche, Lehrer, Fischer und Händler sein.

Jährlich finden mehrere dieser Veranstaltungen in unterschiedlichen Regionen und Ländern statt. Bisher wurden in 48 Ländern, die Studiosus bereist, "Foren der Bereisten" veranstaltet. Je nach Bedarf auch mehrmals in einem Land, jedoch meist in unterschiedlichen Regionen. In den folgenden Ländern hat Studiosus bereits "Foren der Bereisten" durchgeführt: Ägypten, Argentinien, Äthiopien, Australien, Bhutan, Bulgarien, Chile, Costa Rica, Ecuador, Frankreich, Griechenland, Grönland, Großbritannien, Guatemala, Indien, Indonesien, Iran, Israel, Italien, Jemen, Jordanien, Kambodscha, Kirgistan, Laos, Libyen, Litauen, Malta, Marokko, Mexiko, Namibia, Nicaragua, Norwegen, Oman, Peru, Polen, Portugal, Russland, Spanien, Sri Lanka, Südafrika, Surinam, Syrien, Thailand, Türkei, Tunesien, Ukraine, Usbekistan und Zypern.