4.3 Arbeitgeberattraktivität

Die Ideen und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter bestimmen die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Kurz: Der Erfolg von Studiosus basiert auf seinen Mitarbeitern. Deshalb will Studiosus seine Mitarbeiter im Unternehmen halten und ihnen ein attraktiver Arbeitgeber sein.

Dass Studiosus für Arbeitnehmer attraktiv ist, zeigt eine Studie zur Arbeitgeberattraktivität des Touristik-Fachmagazins fvw aus dem Jahr 2015: Bei den sogenannten "Routiniers" landete Studiosus in der Gesamtwertung auf Platz eins in der Hitliste der Top-Arbeitgeber, bei den "Young Professionals", jungen Touristikern unter 35 Jahren, auf Platz vier. Insgesamt fragte die fvw-Studie zehn Merkmale ab: Betriebsklima, Image, Weiterbildung, Gehaltsniveau, Aufstiegsmöglichkeiten, sicherer Arbeitsplatz, Work-Life-Balance, Wachstumspotenzial der Firma, soziale Verantwortung sowie internationales Arbeiten. Studiosus hat es in fünf Einzelkategorien unter die Top Fünf geschafft:
- Betriebsklima: Platz vier
- Gehaltsniveau: Platz vier
- Image: Platz eins
- Soziale Verantwortung: Platz eins
- Work-Life-Balance: Platz zwei

Die fvw-Studie zur Arbeitgeberattraktivität zeigt die insgesamt sehr positiven Einschätzungen von Arbeitnehmern, Interessenten und der Öffentlichkeit auf. Aber nicht nur extern, sondern auch intern liegen in diesem Bereich positive Bewertungen durch die Mitarbeiter und Leistungen seitens Studiosus vor. Zu den Merkmalen, die bereits in der fvw-Studie genannt wurden, hat Studiosus weitere wichtige Punkte identifiziert: eine gute Führung des Unternehmens (Kapitel 3.5), die Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Mitarbeiterbindung und den Krankenstand.

Mitarbeiterzufriedenheit

Studiosus führt jährlich eine Mitarbeiterbefragung durch, um die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu verschiedenen Themen zu messen. Die Ergebnisse werden genau analysiert und bei Abweichungen zu intern festgelegten Zielwerten werden Gegenmaßnahmen eingeleitet. Die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragungen von 2010 bis 2019 zu den Aussagen "Ich fühle mich wohl bei Studiosus", "Studiosus hat gute Arbeitsbedingungen" und "Studiosus ist gegenüber Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sozial" zeigt die nachstehende Grafik. Die Mitarbeiter können auf einer Werteskala von 1-10 ihre Bewertung abgeben. 1 bedeutet, dass sie der Aussage "ganz und gar nicht" zustimmen, und 10 bedeutet, sie stimmen der Aussage "voll und ganz" zu.

Mitarbeiterbindung

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter zeigt sich auch in der Mitarbeiterbindung. Eine beachtliche Anzahl an Mitarbeitern bleibt Studiosus über Jahrzehnte und oftmals bis zum Renteneintritt treu. Die weiblichen Mitarbeiter, die bei Studiosus mit unbefristeten Verträgen angestellt sind, sind im Durchschnitt bereits seit 10 Jahren im Unternehmen tätig. Die männlichen Mitarbeiter sogar seit 13 Jahren. Diese langjährige Bindung an das Unternehmen ist erfreulich und bestärkt Studiosus in der Annahme, dass seine Mitarbeiter gerne für das Unternehmen arbeiten. Aufgrund der langen Betriebszugehörigkeit liegt das Durchschnittsalter bei 43 Jahren. Darin enthalten sind alle festangestellten Mitarbeiter sowohl unbefristet als auch befristet, die bis zum 31.12.2019 im Unternehmen beschäftigt waren. Nicht enthalten sind Auszubildende, Volontäre und Praktikanten. Die folgenden Grafiken zeigen die Fluktuationsrate.

Gesundheitsmanagement

Auch den Krankenstand zählt Studiosus zu den Merkmalen der Arbeitgeberattraktivität. Im Vergleich zum deutschlandweiten Krankenstand gemäß der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) liegt der Krankenstand bei Studiosus meist darunter (siehe Grafik).

Um die Krankheitstage der Mitarbeiter zu reduzieren und die Mitarbeiter beim Thema Gesundheit aktiv zu unterstützen, setzt Studiosus auf Prävention und ganzheitlich ausgerichtete Maßnahmen.

Studiosus bietet seinen Mitarbeitern täglich kostenlos unbehandeltes Obst sowie Wassersprudler an. Über die Wassersprudler können Mitarbeiter nicht nur Leitungswasser mit Kohlensäure versetzen, sondern erhalten ebenfalls gefiltertes Wasser. Leitungswasser hat eine gute Ökobilanz und in München eine sehr gute Qualität.

Durch das Angebot von kostenfreiem Betriebssport wie Fußball, die Teilnahme an externen Sport-Events und den Verleih von Fahrrädern für die Mittagspause möchte Studiosus die Gesundheit der Mitarbeiter fördern. Zur Stärkung des Rückens wird ca. 3 x jährlich für je 5 - 8 Wochen eine Rückenschule mit einer Physiotherapeutin angeboten. Ganzjährig gibt es außerdem in unseren Räumen Yoga- sowie Pilates-Selbstzahlerkurse, die einmal wöchentlich stattfinden. Die Kooperation mit dem Fitness-Studio Body & Soul wurde 2019 fortgeführt. Die Kurse "Functional Training am Abend" und "Zumba" zum auspowern, wurden 2019 als neue Kurse angeboten und sehr gut angenommen.

Seit 2011 bietet Studiosus eine professionelle Rückenmassage im Haus an. Das Angebot kann ganzjährig einmal wöchentlich wahrgenommen werden.

Ebenso wird jedes Jahr die AOK-Radl-Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" unterstützt, an der 2019 insgesamt 60 Studiosus-Mitarbeiter teilnahmen. Insgesamt wurden 24.000 km zurückgelegt und somit 5500 kg CO2 eingespart. Jedes Jahr verleiht Studiosus dem Mitarbeiter, der die meisten Tage mit dem Rad zur Arbeit kommt, einen Preis. Ebenfalls ausgezeichnet wird das Radl-Team mit der höchsten CO2-Ersparnis.

Durch die bedarfsgerechte Anschaffung von ergonomischen und höhenverstellbaren Büromöbeln schafft Studiosus einen optimalen Arbeitsplatz. Beratung zu einer korrekten Haltung bei der Arbeit am Bildschirm wird durch eine interne Fachkraft angeboten. Bei Bedarf kann die Betriebsärztin bei dieser Beratung einbezogen werden. Die Betriebsärztin bietet darüber hinaus Sprechstunden für arbeitsmedizinische Beratungen und Grippeschutzimpfungen an.

Bei Themen wie, Umgang mit hoher Arbeitsbelastung, Stress und Burnout, Work-Life-Balance, Umgang mit Konflikten, Führungsfragen und der Umgang mit Veränderungsprozessen u. a. können sich Mitarbeiter an die externe Arbeitspsychologin wenden, deren Beratung streng vertraulich erfolgt. Zweimal jährlich wird am Standort eine betriebspsychologische Sprechstunde angeboten.

Mitarbeiter, die auf Dienstreise in tropische und subtropische Regionen gehen, müssen sich vorab einer "Arbeitsmedizinischen Vorsorge" durch den Betriebsarzt des TÜV Rheinland unterziehen. Für die reisemedizinische Beratung hat Studiosus eine Hotline eingerichtet. Deren Ziel ist es, alle Mitarbeiter über die speziellen Gesundheitsrisiken und Verhaltensregeln in den bereisten Regionen zu informieren. Im Zweifelsfall soll durch eine Untersuchung sichergestellt werden, dass dem Mitarbeiter eine derartige Dienstreise nicht schadet oder ihn unnötigen Risiken aussetzt.

Das Angebot wurde im Jahr 2012 noch erweitert: So wurde eine externe Hotline zur arbeitspsychologischen Beratung eingerichtet, an die sich alle Mitarbeiter und Führungskräfte anonym wenden können. Über die telefonische Beratung hinaus, bietet die Arbeitspsychologin auch persönliche Sprechstunden für Mitarbeiter an. Auch hier erhalten Mitarbeiter ohne Wissen des Arbeitgebers Unterstützung, zum Beispiel in privaten Krisensituationen, bei Konflikten am Arbeitsplatz oder bei Krankheit.

Die Mitarbeiter bewerteten das Engagement von Studiosus zum Arbeits- und Gesundheitsschutz mit 8,3 (2018: 7,6). Bewertet wurde die Aussage "Arbeits- und Gesundheitsschutz werden im Haus ernst genommen" auf einer Werteskala von 1-10 (1 = stimme ganz und gar nicht zu; 10 = stimme voll und ganz zu).

Arbeitssicherheit

Zur Überprüfung und Gewährleistung der Sicherheit am Arbeitsplatz arbeitet Studiosus mit dem TÜV zusammen, der eine Sicherheitsfachkraft und eine Betriebsärztin beauftragt hat, Studiosus in diesen Themen zu betreuen. Themen zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz werden mit dem Betriebsrat besprochen und protokolliert. Z. B. werden mögliche Gefährdungen anhand von Tätigkeitsprofilen und -bereichen ermittelt sowie beurteilt. Anhand der Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung werden entsprechende Abhilfemaßnahmen bestimmt und umgesetzt.

Die Sicherheitsfachkraft überprüft in regelmäßigen Abständen sämtliche vorhandene Betriebseinrichtungen und -ausstattungen und gibt Hinweise auf zu behebende Mängel. Die gesetzlich und vertraglich festgeschriebenen Sitzungen des Arbeitssicherheitsausschusses werden regelmäßig, zweimal jährlich abgehalten.

Der Ausschuss besteht aus zwei Sicherheitsbeauftragten aus der Belegschaft, der Betriebsärztin, der externen Sicherheitsfachkraft, zwei Betriebsratsmitgliedern, einem Mitglied des Qualitätsmanagements und den Leitern der Abteilungen Verwaltung und Personalwesen. Der Ausschuss stellt somit ca. 2 % der Gesamtbelegschaft dar. Die zwei Sicherheitsbeauftragten wurden durch einen erfolgreich abgeschlossenen Lehrgang für ihre Tätigkeit qualifiziert.

Jeder neue Mitarbeiter ist verpflichtet, an einer Schulung zum Thema Sicherheit am Arbeitsplatz teilzunehmen. Diese wird von einer externen Sicherheitskraft durchgeführt. Außerdem erhält jeder neue Mitarbeiter innerhalb des ersten Tages im Unternehmen eine Unterweisung in allen sicherheitsrelevanten Aspekten und erfährt beispielsweise, wo Feuerlöscher und Verbandskästen zu finden sind, wo der nächste geschulte Ersthelfer sitzt und woran man dies erkennen kann. Zudem werden die Fluchtwege und Sammelpunkte gezeigt.

Im Jahr 2019 gab es sechs Wegeunfälle (2018: 4) und vier Arbeitsunfälle (2018: 2). Meist handelt es sich um Stolperunfälle. Statistisch gesehen ergibt sich auf 1 Mio. Arbeitsstunden ein hochgerechneter Wert von 15 Unfällen. Mitarbeiter mit einer hohen Erkrankungsrate oder Gefährdung im Zusammenhang mit ihrer Beschäftigung sind nicht bekannt.

Betriebsvereinbarungen und Mitteilungsfrist für betriebliche Veränderungen

Betriebsvereinbarungen werden zwischen der Studiosus Reisen München GmbH und dem Betriebsrat im Rahmen des Betriebsverfassungsgesetzes abgeschlossen. Der Prozentsatz bei den Arbeitnehmern unter den Reiseleitern, die von Kollektivereinbarungen erfasst sind, liegt bei 100 %. Der Prozentsatz bei den Arbeitnehmern am Standort liegt ebenfalls bei 100%.

Die Mitteilungsfrist, die den Mitarbeitern und dem Betriebsrat gewährt werden, bevor erhebliche betriebliche Veränderungen umgesetzt werden, variiert je nach Sachlage und Recherchebedarf. Eine schriftliche Festlegung diesbezüglich ist nicht vorhanden, da nicht jeder Einzelfall geregelt werden kann. Vielmehr kommt es auf die Angemessenheit in der jeweiligen Situation an.

Gehaltsniveau

Die Gehälter bei Studiosus liegen über dem Branchendurchschnitt. Im Vergleich zu den branchenüblichen Gehältern nach DRV-Tarifvertrag liegen sie um ca. 7% höher.

Jedes Jahr erhalten die Mitarbeiter eine lineare Gehaltserhöhung, die seit 2000 stets über der Anhebung der Gehälter nach DRV-Tarifvertrag lag. Die Unternehmensleitung hat sich zum Ziel gesetzt, die Realgehälter vor dem Hintergrund der Inflationsentwicklung zumindest stabil zu halten. Meistens bietet die Gehaltserhöhung jedoch mehr als nur einen Inflationsausgleich. Bei der Festlegung der Vergütung wird kein Vergütungsberater hinzugezogen.

Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung am Beispiel eines Gehalts von 2.500 Euro. Man sieht, dass die jährliche lineare Gehaltserhöhung in den letzten Jahren deutlich über dem DRV-Tarif und der Inflationsrate lag.

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrem Gehalt zeigt die folgende Grafik (Werteskala von 1-10; 1 = stimme ganz und gar nicht zu; 10 = stimme voll und ganz zu).

Die Unternehmensleitung beteiligt nicht nur die Führungskräfte am Unternehmenserfolg, sondern auch die Mitarbeiter. Die Führungskräfte erhalten eine Tantieme, die je nach Geschäftsentwicklung höher oder niedriger ausfällt. Bei den Mitarbeitern ist die Höhe der Weihnachtsgratifikation als freiwillige soziale Leistung an die Entwicklung der Gästezahlen gekoppelt. Wenn diese so hoch wie im Vorjahr sind, erhalten die Mitarbeiter eine Weihnachtsgratifikation von 100 % ihres Monatsgehalts. Wie in der folgenden Aufstellung ersichtlich, bietet Studiosus seinen Mitarbeitern zudem eine ganze Reihe von weiteren freiwilligen sozialen Leistungen. Diese fördern ein starkes Gemeinschaftsgefühl, ein gutes Betriebsklima und verbessern die Mitarbeiterbindung an das Unternehmen. Aber auch Geburtstagsgeschenke, der organisierte Betriebssport und die Teilnahme an Sport-Events, wie dem Münchner Firmenlauf, kommen bei den Mitarbeitern gut an.

Außerdem gibt es noch weitere Parameter, die die Arbeitgeberattraktivität beeinflussen: die Arbeitsplatzsicherheit, Vielfalt und Chancengleichheit, Work-Life-Balance sowie die Aus- und Weiterbildung.

Arbeitsplatzsicherheit

Wie die folgende Grafik zeigt, werden befristete Arbeitsverträge nur selten geschlossen, z. B. bei Überbrückung von Elternzeiten, wenn der Mitarbeiter in Vollzeit wieder zurückkommen wird. Im Anschluss an die Befristung kann den Mitarbeitern jedoch in der Regel eine andere Stelle mit einem unbefristeten Vertrag angeboten werden.

Vielfalt und Chancengleichheit

Für Studiosus arbeiten Menschen, die verschiedenen Kulturen, Religionen, Nationalitäten, Weltanschauungen und Altersgruppen angehören. Diese Vielfalt sieht das Unternehmen als Chance, denn sie erweitert das Potenzial für Kreativität und Innovation und verbessert damit die Wettbewerbsfähigkeit. Zudem sorgt sie für mehr Toleranz und Offenheit.

Studiosus fördert die Gleichbehandlung von allen Mitarbeitern, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Alter. Alle Mitarbeiter werden jährlich zum "Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG)" informiert. Eine Beschwerdestelle ist eingerichtet. Studiosus sind keine Fälle bekannt, in denen Mitarbeiter diskriminiert wurden. Dies zeigt auch die Bewertung der Aussage "Bei Studiosus wird niemand wegen seiner Herkunft, Religion, seines Alters oder Geschlechts diskriminiert" im Rahmen der Mitarbeiterbefragung 2019. Der Aussage  wurde mit einer Bewertung von 9,2 (2018: 8,9) auf einer Werteskala von 1-10 (1 = stimme ganz und gar nicht zu; 10 = stimme voll und ganz zu) zugestimmt.

Das Verhältnis des Grundgehalts für Männer zum Grundgehalt für Frauen wird jährlich vom Betriebsrat überprüft. Auch für 2019 hat diese Überprüfung ergeben, dass sich bei der Vergütung hinsichtlich des Geschlechts keine unterschiedliche Behandlung erkennen lässt.

Laut Statistischem Bundesamt lag der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Deutschland im Jahr 2017 bei 29 Prozent. Bei Studiosus liegt dieser Anteil im Jahr 2019 bei 38 % (2018: 37 %). Im Jahr 2019 hat sich der Anteil an Frauen in Führungspositionen bei Studiosus im Vergleich zum Vorjahr um etwa 1 % erhöht. Um die Anzahl der Frauen in Führungspositionen weiter zu erhöhen bzw. Frauen die gleichen beruflichen Möglichkeiten einzuräumen wie ihren männlichen Kollegen, hat Studiosus unter anderem Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf eingeführt.

Work-Life-Balance

Das Engagement von Studiosus findet bei den Mitarbeitern Anerkennung, wie die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung zum Thema "Familienfreundlichkeit" zeigen. Die Aussagen "In familiären Notsituationen unterstützt mich Studiosus angemessen" und "Ich kann Familie und Beruf gut miteinander vereinbaren" wurden mit 8,4 (2018: 7,6) und 7,8 (2018: 7,3) jeweils besser bewertet als im Vorjahr. Die Werteskala reicht von 1-10 (1 = stimme ganz und gar nicht zu; 10 = stimme voll und ganz zu).

Studiosus unterstützt Eltern auf vielfältige Weise. Beispielsweise werden Eltern finanziell gefördert, indem sie die Weihnachtsgratifikation auf eigenen Wunsch in einen Kindergartenzuschuss, welcher frei von Steuern- und Sozialabgaben ist, umwandeln lassen können. Zudem organisiert Studiosus seit 2010 jährlich am schulfreien Buß- und Bettag einen Kindertag mit umfangreichem Programm. Durch eine flexible Arbeitszeit mit Jahresarbeitskonten und Gleitzeit können sich die Mitarbeiter ihre tägliche Arbeitszeit nach persönlichen Bedürfnissen bzw. betrieblichen Belangen selbst einteilen. Gegebenenfalls gibt es in einzelnen Abteilungen Telefonservicezeiten, zu denen der Mitarbeiter anwesend sein muss. Verbreitung flexibler Arbeitszeit: 97 % aller Mitarbeiter im Jahr 2019 (2018: 97 %). Des Weiteren ermöglicht Studiosus seinen Mitarbeitern auf Wunsch, wo immer möglich, die Arbeitszeit zu verkürzen. Verbreitung Teilzeitarbeit: 33 % aller Mitarbeiter im Jahr 2019 (2018: 32 %).

Ein weiteres Angebot seitens Studiosus sind Langzeitarbeitskonten. Überstunden können auf ein Langzeitkonto übertragen werden, anstatt diese abzubauen oder sich auszahlen zu lassen. Neben Altersteilzeit und vorgezogenem Ruhestand ist es auch möglich, über einen zuvor definierten und abgestimmten Zeitraum Teilzeit zu arbeiten. Im vergangenen Jahr nutzten 15 % aller Mitarbeiter (2018: 14 %) Langzeitkonten. Die Mitarbeiter können sowohl unbezahlt eine Auszeit von der Arbeit nehmen, als auch eine Pause zum Abbau ihres Guthabens auf dem Langzeitkonto einlegen. Diese Auszeit, das sogenannte Sabbatical, kann für drei bis zwölf Monate bei Nutzung des Langzeitkontos, ansonsten für maximal drei Monate beantragt werden. Im Jahr 2019 machten 3 Mitarbeiter ein Sabbatical. In Notsituationen kann es zudem eine befristete Telearbeit geben. Doch auch vor Ort können Eltern flexibel arbeiten. Es ist ein Familienzimmer verfügbar, in das Eltern im Notfall ihre Kinder mitbringen können.

Aus- und Weiterbildung

Das Unternehmen will den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, sich passgenau für ihre Arbeit weiterzubilden, d.h. sowohl fachlich als auch persönlich. Häufig benötigte Seminare finden deshalb jährlich wiederkehrend statt, der Großteil der Weiterbildungsmaßnahmen ist jedoch bedarfsorientiert.

Vereinzelt werden Seminare als offene Seminare ausgeschrieben, für die sich jeder Interessierte, auch über den berufsbedingten Weiterbildungsbedarf hinaus, anmelden kann. Dient das Seminar nicht als Unterstützung der beruflichen Praxis, erfolgt die Teilnahme zumeist in der Freizeit. In den letzten Jahren gab es beispielsweise offene Seminare zu den Themen "Arbeitsorganisation & Zeitmanagement" sowie "Professionelle Kommunikation mit Kunden und Kollegen". Des Weiteren werden Seminare für bestimmte Zielgruppen wie beispielsweise Einkäufer, Führungskräfte oder Auszubildende angeboten. Auch neue Mitarbeiter erhalten umfangreiche Schulungen, um das Unternehmen und die Unternehmenskultur gleich von Beginn an kennenzulernen und sich mit den Abläufen vertraut zu machen. Bestimmte Seminare sind verpflichtend für alle Mitarbeiter, wie beispielsweise Seminare zur Arbeitssicherheit.

Im Jahr 2019 fanden insgesamt 310 Personalentwicklungsveranstaltungen zu verschiedenen Themen statt: Fach-, Verhaltens- und Führungstrainings, EDV-Seminare sowie Veranstaltungen zur Unternehmenskultur, zum Gesundheitsmanagement sowie zur Arbeitssicherheit. Eine exakte Aufteilung der Weiterbildungsstunden pro Person zeigt die folgende Grafik. Im Jahr 2015 fanden verstärkt Workshops für Führungskräfte zur Weiterentwicklung der Führungskultur statt. Diese Weiterbildungsstunden sind 2016 und auch 2017 wieder auf ein Normalniveau gesunken. Der erneute Anstieg im Jahr 2018 ist darauf zurückzuführen, dass neue Führungskräfte hinzugekommen sind, die ein Nachwuchstraining speziell für Führungskräfte durchlaufen haben. 2019 wurde dieses Training erfolgreich abgeschlossen.

Die Daten über die Weiterbildungsstunden pro Person wurden rückwirkend für alle Jahre aktualisiert.

Die Ergebnisse aus der Mitarbeiterbefragung zeigen, dass die Mitarbeiter mit der Förderung zufrieden sind und die Zufriedenheit wieder etwas angestiegen ist.

Im Rahmen der nachhaltigen Personalpolitik stellt Studiosus jedes Jahr Ausbildungsplätze in den Ausbildungsgängen Tourismuskauffrau/-mann mit Schwerpunkt Reiseveranstaltung und Fachinformatiker/-in mit Schwerpunkt Anwendungsentwicklung zur Verfügung. Das Angebot einer beruflichen Ausbildung bei Studiosus stellt sicher, dass auch in Zukunft qualifizierte Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt werden können. Aktuell sind 25 Auszubildende beschäftigt, jedes Jahr werden ca. zehn Auszubildende eingestellt (Ausbildungsquote 2019: 8 %; 2018: 8 %). Nach dem Abschluss der Ausbildung konnten in den letzten drei Jahren 65 % der Auszubildenden im Unternehmen gehalten werden.